Ein paar ungeordnete Gedanken...

Donnerstag, 17. September 2009 um 23:15

...zum Thema 'Umzug'.


  • Ein Umzug macht grundsätzlich Spaß – vorausgesetzt es ist nicht der eigene...

  • Eigene Umzüge werden an Scheußlichkeit nur noch von der vorangegangenen Wohnungssuche überboten.

  • Das schwedische Wort für 'Haßliebe' lautet 'Ikea'.

  • Während man für den Umzug packt, läuft die Zeit mit doppelter Geschwindigkeit. Mindestens.

  • Beim Packen findet man Dinge wieder, die man schon beim letzten Umzug hatte, noch nie gebraucht hat, die man aber nicht wegwerfen kann, weil man sie dann ganz sicher exakt eine Woche später benötigt.

  • Waschmaschinen sind böse.

  • Ein Umzug verliert gewaltig an Eleganz, wenn man statt Kartons alte Plastiktüten nimmt...


Diese Liste lässt sich bestimmt noch unendlich erweitern... To be continued...

Meimungspfompfung

Dienstag, 8. September 2009 um 18:05

Ich wünsche mir für mein Telefon einen Knopf, mit dem ich unliebsamen Anrufern

(GutentagmeinnameistMarjomBlomfungervonBlarwablungsunddemImftutfür Meimungspfompfung,wirblablajabljablTOLLESANGEBOT?)

mit einem ungefährlichen aber nichtsdestotrotz sehr schmerzhaften Elektrostoß vermittle, mich nie wieder anzurufen, oder beim nächsten Mal wenigstens den Golfball aus dem Mund zu nehmen.

TwoT: Tatzeit 20:15 - 21:45

Sonntag, 6. September 2009 um 22:53

Habe gerade den neuen Tatort gesehen.

Werde jetzt bei der Polizei anrufen und 90 Minuten meiner Lebenszeit als gestohlen melden.

Mal im Ernst, wären da nicht Sawatzki und Schüttauf gewesen, mein Fernseher wäre wohl implodiert...

Der Trend mit dem Vogel

Samstag, 5. September 2009 um 11:00

Nach einiger Zeit der Funkstille mal wieder ein bisschen Geblogge:


Ich gehöre (und das ist seit langem bewiesen) zu der Sorte Mensch, die, sollte sie auf einen neuen Trend stoßen, eine ganz bestimmte Sache macht: Ich setze mich hin, informiere mich, teste - und dann warte ich.

Setzt sich diese neue Sache überhaupt durch? Erstmal abwarten...

Es gibt mehrere ähnliche Angebote? Erstmal schauen, welches sich durchsetzt...

Und: Brauch ich das überhaupt? Erstmal drüber nachdenken...


So geschehen bei Handys (laaaaang ist's her...), Sozialnetzwerken, Blogs (!), Bonusheftchen beim Zahnarzt und weißen Socken.


Jetzt merke ich, wie ein weiterer Trend auf meiner Warteliste darauf drängt, Beachtung zu finden. Twitter.

Lange Zeit von mir mit den Worten "Ist doch nur was für Mitteilungssüchtige, Selbstdarsteller und Barack Obama" auf eben diese Liste verbannt, erscheint es mir nun nach etwas Blog-Erfahrung als durchaus witzige Spielwiese für mich, ähem, meinen mitteilungssüchtigen, selbstdarstellerischen, bösen Zwillingbruder Barack...

Aber Moment! SMS... Die kosten doch was. Ich vergaß, dass mein böser Zwillingsbruder Schotte und außerdem Student ist.


Darum präsentiere ich nun eine neue Rubrik in diesem Blog:

TWITTERN OHNE TWITTER     kurz: TwoT

Wozu eine SMS schreiben, wenn das Gute liegt so nah? In Zukunft werden kurze Gedanken halt auch einfach in den Blog gepackt - solange, bis ich meine SMS-Flatrate habe...

grenzDBil

Samstag, 22. August 2009 um 09:39
Ich fahre gerade Zug. Ich fahre gerne Zug. Daran kann auch niemand etwas ändern. Gut, ersterer Zustand ließe sich sicher durch Selbstmörder, Kühe oder sonstiges Gekräuch auf den Schienen ändern, doch NIEMAND schafft es, an zweiterem auch nur zu rütteln!
Niemand, nichtmal der Sitznachbar, der, während er mich heimlich an seinen Brillengläsern vorbei im Augenwinkel beobachtet, sich heimlich die Haut vom Daumen zieht, sich die Fetzen dann heimlich in den Mund steckt und heimlich kaut.

ICH FAHRE GERNE ZUG!

Auch nicht der Obdachlose, der während des 15-minütigen Aufenthalts im Bahnhof durch den Zug läuft, und dem ich, um mein wohl angeborenes schlechtes Gewissen in solchen Situationen zu lindern, etwas Geld gebe, das er - dem Geruch nach zu urteilen - schon gestern in Schnaps investiert hat.

ICH FAHRE GERNE ZUG!

Da kann der Mitreisende schräg vorne rechts seine Musik noch so laut hören (Warum benutzen die bei Konzerten eigentlich immer noch so große Lautsprecher, wenn diese kleinen Ohrstöpsel mittlerweile doch auch zum Beschallen von Fußballstadien genügen?) - Egal.

ICH FAHRE GERNE ZUG!

Es stört mich nicht, dass die Klimaanlage im ICE immer kaputt ist, und man entweder gegrillt oder tiefgekühlt wird, denn:

ICH FAHRE GERNE ZUG!

Rumms! Auch dass der dicke Mann hinter mir sich die Kosten für den Kran zum Aufstehen sparen möchte, und bei besagtem Vorgang stattdessen mich mitsamt Sitz durch den Boden in Richtung Gleise rammt, kann mir nicht den Spaß nehmen.

ICH FAHRE GERNE ZUG!

Übrigens auch nicht die Durchsagen, die der motivierte Zugchef zur Belustigung der einen und zum Leid der anderen erst auf Deutsch und dann in brüchigem, ach was, bröseligem Englisch performed...
Nein, bitte nicht wegklicken, ich weiß, dass es langweilig ist, dass sich alle über die Fremdsprachenkenntnisse unserer Bahnbegleiter lustig machen. Ich hatte nur die Hoffnung, dass ich der 1.000.000.000ste Mensch bin, der einen „Sänk-ju-foa-träweling“-Witz gemacht hat. Aber leider kam kein lustiger Bahnoffizieller angesprungen und hat mich mit Geld und Bahnaktien überhäuft oder mir wenigstens ein paar persönliche Bahnmitarbeiterdaten in die Hand gedrückt. Ich war wohl der 1.000.000.001ste...

Egal, ich fahre trotzdem gerne Zug.

Hilfe! Eine Million Merkels!

um 00:24
Für alle die's noch nicht mitbekommen haben: Es ist Wahlkampf.
Wie, Sie wissen das schon? Sagen Sie das mal den Damen und Herren von der CDU – die scheinen uns Wähler nämlich für etwas schwer von Begriff zu halten. Anders kann ich mir diese inflationäre Plakatierung zur Warnung Feier des Merkelschen Besuchs in unserer schönen Stadt B. kaum erklären.
Nun mag es ja Zeitgenossen geben, die zur vollständigen Assimilation des zu vermittelnden Inhaltes mehrere Plakate hintereinander brauchen – jedoch sind die Schäden, die bestimmte Motive bei sensibleren Menschen hinterlassen oftmals arg lebensgefährlich.

Zur Veranschaulichung hier die Einträge aus meinem Logbuch, bei der Fahrt von meiner Wohnung zu meinem Freund S.:

Logbuch des Captains, Uhrzeit 15:23:45


Die bisherige Fahrt verlief ruhig und unproblematisch. Bemerke allerdings zunehmend desorientierte und unerhört blasse Menschen im Gegenverkehr – mache mich auf schwierige Umstände nach der nächsten Kurve gefasst.


15:24:11

Habe die Kurve erfolgreich hinter mich gebracht, das erwartete grüne Tentakelmonster hat sich allerdings „nur“ als Wahlplakat entpuppt:



15:24:19

Während ich mich noch frage, ob DIE KANZLERIN bei diesem Foto wohl wusste, dass sie fotografiert wird, widerfährt mir merkwürdiges: Ich bin noch keine zehn Meter weitergefahren, da stoße ich wieder auf das Antlitz unserer Staatsoberhäuptin. Ein Deja-vu? Ein Fehler in der Matrix? Eine Raum Zeit-Anomalie? Diese Frage lässt sich glücklicherweise mit einem Blick über die Schulter beantworten: Meine Sinne spielen mir keinen Streich – es ist tatsächlich ein weiteres Plakat.


15:24:21

Ich rufe mir ins Gedächtnis, dass das Dicht-auf-Dicht-Plakatieren von CDU-Politikerinnen nach dem Gesetz knapp keine „Erregung öffentlichen Ärgernisses“ darstellt und konzentriere mich wieder auf die Fahrbahn...


15:24:22

...um im nächsten Moment mein Fahrrad vor Schreck fast in ein parkendes Auto zu rammen! Denn was grinst mich vom nächsten Baum aus an? Angie! Schon wieder! Leicht paranoid und mit wackeligen Beinen fahre ich weiter.


15:24:26

Drei Plakate überstanden, traue ich mich kaum, den nächsten Baum anzublicken.
Doch in einem kurzen Moment der Schwäche passiert es:
ich blinzle,...
öffne die Augen,...
schaue herüber…

PENG! Meine Augen schmerzen, jemand muss mir glühende Kohlen ins Gesicht geworfen haben! Jedoch erkenne ich langsam durch ein Gemisch aus Tränen und Blut verschwommen das Gesicht unserer Kanzlerin.


15:24:42

Es ist so schön, wenn der Schmerz nachlässt. Ich beschließe, weiterzufahren – schließlich bin ich verabredet. Optimist, der ich bin, denke ich mir, dass ich nun wieder von „Sie-wissen-schon-wem“ verschont bleibe, setze ich die Sonnenbrille vor meine brennenden Augen und trete in die Pedale.


15:24:46

5! In Worten: FÜNF! Zwar hat mich die Brille vor dem Explodieren der Augäpfel geschützt, doch die Tatsache, dass Big Merkel mich nun auf einer Strecke von 70 Metern fünfmal am watchen war hinterlässt noch weitere Spuren:


15:24:52

Die Finger zittern, die Ohren rauschen, die Beine haben sich in Pudding verwandelt. An Fahrradfahren ist nicht mehr zu denken – ich steige ab. Während ich langsam einen Fuß schwankend vor den anderen setze, ertappe ich mich dabei, wie ich mir in Gedanken ein Schäuble-Plakat wünsche. Alles, nur nicht nochmal Merkel, denke ich mir.


15:25:00

Aber ach, die Welt ist grausam und der Plakatierer der CDU ist es erst recht. Ob er wohl auf den Namen Luzifer oder doch eher Beelzebub hört, frage ich mich noch, da spüre ich, wie der Anblick des sechsten Plakats Dinge tief in meinem Inneren in Aufruhr bringt, die besser dort geblieben wären...


15:25:15

Die Sauerei auf dem Bürgersteig tut mir Leid, doch im Moment habe ich andere Probleme. Ich fühle, hier geht es mittlerweile um mein nacktes Überleben.
Umkehren kann ich nicht, dazu habe ich bereits zu viele Plakate hinter mir. Mein Fahrrad werde ich wohl zurücklassen müssen – ich habe nicht die Kraft, es weiterzuschieben. Leb wohl, du warst mir ein treuer Freund.


15:25:22

Ein einzelner verwundeter Krieger stapft durch einen Wald des Bösen. Sein Körper ist zerschunden, doch sein Überlebenswillen ungebrochen.
Wären da bloß nicht die Rolling Stones, die kurz vor dem siebten (!!!) Plakat angefangen haben, hämisch in meinem Kopf ein ebenso wohlbekanntes wie grausames Lied zu spielen.


15:25:46

Eine Biegung! Ein kurzer Moment der Ungewissheit und der Hoffnung. Hat der Schrecken ein Ende? Wegen mir darf da ja gern ein Wahlplakat hängen, aber bitte nicht Angela - „ANGIIIIIE! quäkt es in meinem Kopf – Schnauze, Mick! - gebt mir den Lafontaine oder den anderen Kandidaten, wie hieß der nochmal, na diesen weißhaarigen da von der SPD, aber bitte, bitte keine Merkel mehr!


15:25:59

Ich habe die Biegung hinter mir, und da steht sie die Kanzlerin, grinst mich gemein vom achten Wahlplakat aus an und zieht mir einen schweren Gegenstand über den Kopf. Schwarz, Stille – selbst Mick hält für ein paar Sekunden die Klappe, doch dann zieht es mich schon wieder zurück in die harte Realität. Ich spüre Sonnenstrahlen auf meinem Gesicht, schmecke Blut in meinem Mund und höre Stones...


15:27:01

Nachdem ich eine Minute lang schwer schnaufend, einer umgekippten Schildkröte gleich auf dem harten Bürgersteig gelegen habe, mobilisiere ich meine letzten Kräfte. Ich werde diesen Parcours überstehen, ich werde überleben, ich werde am 27. September wählen gehen!

Ich drehe mich auf den Bauch und robbe los.


15:27:25

Die Stones haben sich mittlerweile das London Symphony Orchestra zur Verstärkung geholt, aber sie werden nicht gewinnen! Zentimeter für Zentimeter krieche ich voran.


15:27:39

Der Anblick von Merkel No. 9 lässt einige lebenswichtige Organe aussetzen. Alles dreht sich um mich, kleine Guttenbergs mit Engelsflügelchen und Harfe fliegen um meinen Kopf. Nie hat man eine Fliegenklatsche, wenn man sie braucht... Nur die Ohren funktionieren immer noch einwandfrei – aber nicht mal die Angie!-brüllenden russischen Fischerchöre können mich von meiner traumwandlerischen Flucht abbringen.


15:28:00

Nahe der Ohnmacht und leise wimmernd krieche ich dem zehnten Plakat entgegen. Doch was ist das? Hinter dem Plakat erstreckt sich eine weite unplakatierte Ebene. Mein Puls beschleunigt sich, die Muskeln spannen sich zum Endspurt an. Drei Meter, zwei, einer – Freiheit! Die Musik verstummt, Leben kehrt in meine geschundenen Glieder zurück und langsam aber sicher reift die Erkenntnis, dass ich das größte Wahlwerbungsattentat seit Bernd Posselt überstanden habe.

Und ich hatte Glück! Man stelle sich vor, da hätte zehnmal Westerwelle gehangen – das hätte ich nicht überlebt.

Sommer auf Rädern

Freitag, 7. August 2009 um 22:19

Ich will mich ja nicht aufregen, aber...

Heute war es heiß draußen. Sehr heiß. Und was macht der durchschnittliche Städter, wenn es sehr heiß draußen ist? Richtig, er packt sein Hirn in die Tiefkühltruhe – und sich selbst aufs Fahrrad...

Nun trifft es sich leider, dass in Städten bekanntlich so einige Menschen leben. Und wenn die nun alle Hirn gegen Lenker tauschen? - Genau...

Eigentlich wär's mir ja auch reichlich egal, wenn sich irgendwelche Zombies auf der Suche nach Sonnenbräune gegenseitig die Fahrräder verbeulen – wenn ich heut nicht auch aufs Fahrrad gemusst hätte... Und ein Glück, dass ich mich heute morgen dagegen entschieden hatte, mein Hirn an einem kühleren Ort zu deponieren. Es war schon mit Hirn lebensgefährlich genug...

Wie viele Beinahe-Crashs und Fast-Kollisionen mit träumend-dreisten Fußgängern und zuvor erwähnten Radel-Zombies ich heute überlebt habe, da kriegt die Guinness-Redaktion feuchte Augen...

Und nachdem mir immer wieder ein Rudel Fußgänger vor die Räder rannte, ich von unaufmerksamen Verkehrsteilnehmern auf die Autofahrbahn gedrängt wurde, oder mir – Fuß- und Fahrradweg komplett verstopfend – fünf Tonnen Oma auf zwei Rädern entgegenkamen, so dass ich mich nur noch fragte, ob meine Todesursache 'Zerquetschen' oder 'Ersticken' heißen würde, da brannte mir doch vor allem eine Frage auf der Seele:

Wieso glauben eigentlich alle, dass „Vorausschauendes Fahren“ nur bedeutet, dass man dabei nach vorne gucken muss?

Aber ich will mich ja nicht aufregen...

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